Trauzeugen haben eine lange Tradition und sind neben dem Brautpaar selbst eine der wichtigsten Personen bei einer Hochzeit. Denn sie bezeugen mit ihrer Unterschrift die Eheschließung. Zusätzlich sollen sie dem Ehepaar auch über die Hochzeit hinaus mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In Deutschland sind Trauzeugen in der katholischen Kirche noch immer Pflicht, bei einer evangelischen, standesamtlichen oder freien Trauung sind sie hingegen seit einigen Jahren nicht mehr verpflichtend und man kann selbst entscheiden.
Wen man für das wichtige Amt des Trauzeugen am besten wählt, wie man ihn / sie dazu ernennt und was Aufgaben für die Trauzeugen sind, lernt ihr in nachfolgendem Artikel.
Auswahl der Trauzeugen
Für die katholische sowie bei einer standesamtlichen Trauung (sollte man sich bei letzterer für Trauzeugen entscheiden) gilt es 2 Personen als Trauzeugen zu definieren, die mind. 14 Jahre alt (katholischen Trauung) bzw. mind. 18 Jahre alt (Standesamt) sind und die Eheschließung mit ihrer Unterschrift bezeugen. Die Geschlechter der Trauzeugen sind dabei frei wählbar. So muss der Bräutigam nicht zwingend einen Mann als Treuzeugen haben und die Braut nicht eine Frau als Treuzeugin.
Als Trauzeugen / Trauzeugin wählt man meist einen Menschen, mit dem man schon viel erlebt hat, der einem sehr nahe steht und vertraut ist, der / die immer einen guten Ratschlag für einen hat und der / die immer zuverlässig an eurer Seite war. Meist ist das ein Familienmitglied wie Bruder oder Schwester oder ein bester Freund / eine beste Freundin.
Fällt einem die Entscheidung auf nur 2 Personen schwer, könnt ihr zusätzlich Brautjungfern und Groomsmen auswählen, die zwar nicht unterschreiben aber euch während der Trauung ebenfalls zur Seite stehen.
Ernennung der Trauzeugen
Habt ihr euch für jemanden entschieden, gilt es die Person zu fragen ob sie das Amt des Trauzeugen auch machen möchte.
Hierfür gibt es mehrere Optionen. Entweder ihr sprecht eure/n potenzielle/n Trauzeugen / in einfach auf dieses Thema an und fragt, ob sie / er das Amt gerne annehmen möchte oder ihr verbindet die Frage mit einem kleinen persönlichen Geschenk oder etwas Selbstgebasteltem wie einer hübschen Karte. Hierfür gibt es wirklich tolle Ideen und Angebote im Internet, einfach einmal googlen.
Egal was ihr euch überlegt, die Person wir sich sicherlich sehr freuen, denn es ist doch etwas Besonderes und eine Ehre für das Amt des Trauzeugen auserwählt zu werden.
Aufgaben der Trauzeugen
Sind die Trauzeugen bestimmt, bespricht man am besten einmal gemeinsam die Erwartungen & Aufgaben. An sich ist die Pflicht eines Trauzeugen nämlich einfach nur die Trauung zu bezeugen.
Alle weiteren Aufgaben kamen mit der Zeit traditionell dazu und werden individuell zwischen Brautpaar und Trauzeugen vorab besprochen. Während manche sich während der gesamten Vorbereitungszeit Unterstützung wünschen, benötigen andere vielleicht nur bei den wichtigen Entscheidungen einen ehrlichen Rat.
Egal ob vor, während oder nach der Hochzeit – bei den nachfolgenden Aufgaben können die Trauzeugen unterstützen:
Vor der Hochzeit
Vor der Hochzeit können Trauzeugen bei einigen Punkten in der Hochzeitsplanung bereits unterstützen.
Zum Beispiel koordiniert der Trauzeuge / die Trauzeugin die Gastbeiträge im Vorfeld. Dies wird meist mit der Einladung kommuniziert, sodass die Hochzeitsgäste Bescheid wissen, dass wenn sie etwas machen möchten sich vorab bei den Trauzeugen melden.
Auch ein Gästebuch wir meist von den Trauzeugen organisiert und am Hochzeitstag zum Beispiel beim Sektempfang oder neben einer Fotobox platziert.
Weiterhin kann natürlich bei Punkten wie der Papeterie, Blumenschmuck & Deko, etc. geholfen werden, insofern das Brautpaar hier Unterstützung wünscht und dies nicht selber machen möchte.
Wo die Trauzeugen in jedem Fall mit dabei sein sollten, ist beim Brautkleid- bzw. Anzugkauf. Hier gilt es beratend und emotional der Braut oder dem Bräutigam zur Seite zu stehen. Auch sollten sich die Trauzeugen dazu unbedingt untereinander austauschen, je nachdem wer zuerst loszieht und fündig wird, dass der Anzug zum Brautkleid passt und andersherum. Meist gibt man Farbe und evtl. ein Stoffmuster weiter oder tauscht ein Foto – dass der Bräutigam bzw. die Braut natürlich unter keinen Umständen zu Gesicht bekommen darf, auch wenn neugieriger Weise vielleicht danach gefragt wird.
Die Farbe für das Outfit der Groomsmen und Brautjungfern kann sich das Brautpaar wünschen oder die Trauzeugen überlegen sich selbst ein cooles Outfit und koordinieren das untereinander.
Ein weiterer wichtiger Punkt den Trauzeugen traditioneller Weise mittlerweile auf der To Do Liste haben ist die Organisation des Junggesellenabschieds (JGA). Hier müssen im Vorfeld alle Freunde und Bekannte angeschrieben und eingeladen, das Reiseziel gemeinsam definiert und ein Tagesprogramm abgestimmt werden.
Am Hochzeitstag
Am Hochzeitstag geht es meist los mit dem Getting Ready: Trauzeugen helfen beim Ankleiden und sind mentale Unterstützung gegen evtl. aufkommende Nervosität.
Hat das Brautpaar sich gegenseitig eine sog. Morgengabe überlegt, dürfen die Trauzeugen den Boten spielen damit sie sich weiterhin bis zum First Look nicht sehen.
Bei der Trauung
Bei der Trauung folgt dann die eigentliche Aufgabe: Die Eheschließung mit der Unterschrift zu besiegeln. Beim Standesamt sollte man unbedingt daran denken den Personalausweis mitzunehmen.
Erfolgt ein Ringtausch ist es meist die Aufgabe des Trauzeugen diesen zu reichen.
Bei der Hochzeitsfeier
Bei der Feier haben die Trauzeugen die Koordination vor Ort, achten auf den zeitlichen Ablauf und sind Ansprechpartner für Gäste und Dienstleister, damit das Brautpaar die Feier in vollen Zügen genießen kann.
Geht es nach dem Sektempfang langsam zum Dinner, können Trauzeugen beim Seating der Gäste behilflich sein, damit alle ihre Plätze finden.
Nachdem das Brautpaar einen kleinen Willkommensgruß gesprochen hat und evtl. die Väter ihre Rede gehalten haben, sind gerne die Trauzeugen an der Reihe. Die Rede ist meist spaßig und von Anekdoten der gemeinsamen Zeit geprägt.
Danach finden meist die Hochzeitsspiele und Aktionen statt, die vorher geplant wurden. Geht die Party los, sorgen Trauzeugen für gute Stimmung und schauen, dass die Fotobox beispielsweise funktioniert, die Candybar aufgefüllt ist und die Hochzeitsgeschenke zu späterer Stunde an einen sicheren Ort kommen.
Nach der Hochzeit
Helfen die Trauzeugen beim Abbau und bringen evtl. geliehene Dinge zurück. Geht es direkt weiter in die Flitterwochen kann man als Trauzeuge auch den Transfer an den Flughafen übernehmen.
Ist das Paar dann im Eheleben mit all seinen Höhen und Tiefen angekommen, gilt es als Wegbegleiter, Ratgeber, helfende Hand und Seelentröster weiterhin immer für beide da zu sein.
Fazit
Wie ihr seht haben die Trauzeugen eine wichtige Rolle und allerlei schöne Aufgaben. Will man die Trauzeugen nicht ganz so sehr einspannen und vor allem am Hochzeitstag selbst mit ihnen voll und ganz feiern, kann auch ein externer Ansprechpartner, ein sog. Zeremonienmeister, für den Hochzeitstag engagiert werden.
Auch ich biete als Hochzeitsplanerin eine Tagesbegleitung an. Die konkrete Leistungsbeschreibung für den Zeremonienmeister / die Tagesbegleitung findet ihr hier.
Bei Fragen oder Interesse kontaktiert mich gern – einfach per Kontaktformular oder telefonisch. Ich freue mich auf euch!