Sitzordnung bei der Hochzeit: ja oder nein?
Wenn sich alle Gäste zu eurer Hochzeit angemeldet haben, geht es an das Thema Sitzordnung.
Ob eine Sitzordnung bei eurer Hochzeit sinnvoll ist oder nicht hängt natürlich ganz davon ab, wie ihr euch grundsätzlich eure Feier vorstellt und wie groß eure Hochzeitsgesellschaft ist.
Wenn ihr euch eine lockere, freie Atmosphäre wünscht und nur im kleineren Kreis heiratet (> 30-40P.), könnt ihr auf eine Sitzordnung auch ganz entspannt verzichten.
Wenn die Hochzeitsgesellschaft jedoch größer ist (ab 40-50P.), macht eine Sitzordnung durchaus Sinn. Denn eine Sitzordnung schafft Orientierung, Ruhe und eine angenehme Atmosphäre auf eurer Hochzeit
Warum eine Sitzordnung mehr ist als nur ein Plan
Eine Sitzordnung auf eurer Hochzeit sorgt dafür, dass sich eure Gäste beim Betreten des Saales anhand eines dort aufgestellten Sitzplanes schnell zurechtfinden und wissen wo sie hingehen sollen. Das verhindert definitiv Unruhe und ein wildes Durcheinander. Niemand fühlt sich verloren oder unwohl, einen Platz neben jemanden zu bekommen, den er / sie nicht mag. Mit einer Sitzordnung habt ihr es im Vorfeld in der Hand auch auf sensible Konstellationen im einzugehen.
Denn: Wo eure Gäste sitzen, entscheidet oft darüber, wie wohl sie sich fühlen. Ob sich Gespräche entwickeln, ob gelacht, gefeiert – oder geschwiegen wird. Ob sich eure Großeltern auf eurer Hochzeit liebevoll eingebunden fühlen, eure Freunde an einem Tisch sofort ins Gespräch kommen oder Singles sich nicht fehl am Platz fühlen.
Eine durchdachte Sitzordnung auf der Hochzeit ist daher ein stiller Gestalter der Stimmung, ein unsichtbarer Faden, der Beziehungen aufgreift, Emotionen lenkt und Momente entstehen lässt. Eine Sitzordnung schenkt Nähe, Verbindungen – und schafft ganz besondere Erinnerungen.
Zusätzlich ist eine Sitzordnung der Hochzeitsgesellschaft auch eine tolle Orientierungshilfe für den Service. Gibt es beispielsweise Allergiker kann man dies dort gut vermerken. Ebenfalls von Vorteil für den Service wen er weiß, wo kleine Kinder sitzen. Deren Plätze können dann mit Hochstühlen und ggf. entsprechendem Geschirr ausgestattet werden.
Zwei Sitzordnungs-Typen: Welche passt zu euch?
Je nach Hochzeitsstil, Gästemix und persönlichem Gefühl könnt ihr zwischen diesen zwei Modellen wählen.
1. Klassische Sitzordnung: Zuweisung der Tische & des Sitzplatzes
Bei der klassischen Variante weiß jeder sofort, wo sein Platz ist. Die Tische sind klar zugewiesen und jeder Gast hat einen festen Sitzplatz. Oft gekennzeichnet mit einem Namensschild, ggf. auch einem kleinen Gastgeschenk am Platz als liebevolle Geste.
Diese Sitzordnung eignet sich besonders für größere Gesellschaften, formellere Hochzeitsfeiern oder wenn viele Gäste sich (noch) nicht kennen. Sie gibt Sicherheit – und hilft dabei, bewusst Verbindungen zu setzen: z. B. Freunde, die sich gut verstehen oder Familienmitglieder, die sich viel zu erzählen haben.
Ideal für eure Hochzeit, wenn:
✓ Ihr Struktur mögt
✓ Ihr potenzielle Konflikte vermeiden wollt
✓ Ihr jedem Gast zeigen möchtet: Hier bist du willkommen!
2. Freie Platzwahl mit Struktur – locker & lebendig
Bei dieser Sitzordnung geht es weniger um „wer sitzt wo genau“ bei eurer Hochzeit, sondern mehr um wer mit wem an einem Tisch ist. Es gibt Tischzuweisungen, aber keine festen Plätze. So fühlt sich jeder frei in der genauen Sitzplatzwahl, hat aber gleichzeitig eine kleine Orientierung.
Diese Variante schafft eine ungezwungene Atmosphäre, fördert Gespräche und funktioniert gut, wenn ihr viele offene, kommunikative Hochzeitsgäste habt. Oft entstehen hier ganz neue Bekanntschaften – perfekt für eine lockere, familiäre Hochzeitsfeier. Und ihr spart euch viel Detailarbeit bei der Platzverteilung.
Ideal für eure Hochzeit, wenn:
✓ Ihr es locker, aber nicht planlos mögt
✓ Ihr Gästen etwas Freiraum lassen wollt
✓ Ihr euch keinen Stress mit der Bestimmung jedes einzelnen Platzes machen wollt
✨ Tipp vom Profi: Egal, für welche Sitzordnung ihr euch entscheidet – wichtig ist, dass sie zu euch und euren Gästen passt.
Ein liebevoll durchdachtes Konzept spüren alle.
Sitzordnung bei der Hochzeit: wer sitzt wo, an welchem Tisch?
Wer sitzt nun aber genau an welchem Tisch? Neben wem und an welchem Platz? Die häufigsten Fragen und wie ihr sie mit Herz & Feingefühl löst.
Wer sitzt am Brauttisch?
Er ist definitiv der emotionale Mittelpunkt eurer Hochzeitsfeier – und sollte daher so besetzt sein, wie es sich für euch richtig anfühlt. Am Brauttisch sitzt traditionell natürlich das Brautpaar. Er ist zentral im Raum platziert, ihr habt einen guten Überblick und er kann gut von allen Hochzeitsgästen gesehen werden.
Bei einer traditionellen Sitzordnung wird dann nach der Familienhierarchie gesetzt. So sitzen neben euch eure engen Familienmitglieder wie die Eltern, Großeltern, Geschwister und eure Trauzeug:innen. In der Nähe werden nahe Verwandte, Verwandte, wichtige Personen, engste Freunde platziert.
Bei einer moderneren Sitzordnung sitzen neben dem Brautpaar statt der Eltern die Trauzeug:innen bzw. die besten Freunde des Paares. Die Eltern, Großeltern und Geschwister werden in der Nähe platziert, damit diese dennoch bei ihnen sind.
Aber: Ihr entscheidet! Manche Brautpaare entscheiden sich auch dafür, ganz alleine als Paar an diesem Tisch zu sitzen. Das schafft etwas Intimität und ihr könnt zwischendurch auch einmal etwas durchatmen von dem ganzen Hochzeitstrubel.
Wie werden die weiteren Gäste platziert?
Die weiteren Hochzeitsgäste platziert man dann um sich herum nach Familien und Freundeskreisen. Ihr könnt aber natürlich auch bewusst den Sitzplan etwas mischen und setzt Personen mit gemeinsamen Interessen (Hobbys, Reiseziele, etc) oder Lebenssituationen zusammen. Singles mischt ihr am besten ebenfalls unters Volk und setzt sie zu Freunden oder Familienmitglieder an den Tisch, die sie evtl. auch kennen.
Wo platziert ihr geschiedene Eltern?
Diese Frage verlangt etwas Fingerspitzengefühl. Wichtig ist: Niemand soll sich ausgeschlossen oder „abgestellt“ fühlen auf eurer Hochzeit. Wenn eure Eltern kein gutes Verhältnis haben, platziert sie auf jeden Fall an zwei verschiedenen, aber gleichwertig gut gelegenen Tischen – mit Menschen, bei denen sie sich wohlfühlen.
Wie umgehen mit schwierigen Konstellationen?
Ob angespannte Familienverhältnisse, Ex-Partner oder andere stille Konflikte – lasst euch nicht entmutigen. Eure Hochzeit ist kein Versöhnungsgipfel, sondern ein Fest der Liebe. Überlegt gemeinsam: Wer braucht Abstand, wer fühlt sich wo am wohlsten? Sprecht im Zweifel offen mit Vertrauenspersonen und sucht Lösungen, die Rücksicht nehmen – ohne euch zu verbiegen. Ihr müsst nicht alles „lösen“ – ihr sorgt einfach nur nach bestem Wissen für einen respektvollen Rahmen.
Die Tischanordnung bei eurer Hochzeit bestimmen
Um mit dem genauen Sitzplan für eure Hochzeit zu beginnen, müsst ihr als erstes die Tischanordnung festlegen. Dabei ist zu beachten ob ihr runde oder eckige Tische habt, wieviel Platz im Raum ist und ob ihr die Tische lieber freistehend im Raum haben möchtet oder eine Tafel wollt. Hier ein paar gängige Anordnungen:
Tafel

E-Form

T-Form

U-Form

I-Form / Lange Tafel
Freistehende Tischanordnung bzw. Bankettbestuhlung
Bei dieser Variante werden runde oder eckige Tische verwendet und frei im Raum der Hochzeitslocation verteilt. Die wichtigsten Menschen sind nah bei euch platziert, die anderen entsprechend peu a peu dahinter.


✨ Tipp vom Profi: Hochzeitsgäste mit besonderen Bedürfnissen berücksichtigen: Familien mit Babys oder Kleinkindern sollten nicht direkt beim Lautsprecher platziert sein, Platz für einen Kinderwagen haben und sitzen in der Nähe der Waschräume günstig. Auch ältere Gäste freuen sich über kurze Wege zu den Toiletten und zum Buffet. Für Rollstuhlfahrer sollte ebenfalls genügend Platz eingeplant werden. Habt ihr Kindertische geplant, platziert die Eltern trotzdem in deren Nähe, damit sie den Nachwuchs etwas im Blick behalten können.
Schritt für Schritt zur passenden Sitzordnung auf eurer Hochzeit
Zusammenfassend geht ihr nach folgenden Schritten vor:
- 1. Raumaufteilung & Tischanzahl anschauen und die Tischanordnung festlegen
- 2. Hochzeitsgäste in Gruppen einteilen
- 3. Genauen Sitzplan erstellen: nehmt eine digitale Vorlage oder wer es physisch vor sich braucht druckt die Tischanordnung aus und schreibt die Namen der Gäste am besten auf Post-its und klebt sie an den jeweiligen Tisch. So kann man jederzeit leicht Änderungen ausprobieren und etwas hin und her puzzeln.
- 4. Beginnt am besten mit dem Brauttisch.
- 5. Danach nehmt ihr euch die Gruppen mit besonderen Bedürfnissen vor, anschließend die restlichen Gruppe

Viel Spaß beim Planen der Sitzordnung für eure Traumhochzeit – ich hoffe euch hat meine Übersicht und ein paar Tipps geholfen. Falls ihr Fragen oder Unterstützung dabei benötigt meldet euch gern jederzeit.
Und für eine stressfreie Feier bei der alles genauso abläuft wie ihr es so lange geplant habt, stehe ich euch gern als Wedding Day Manager zur Verfügung. Als zentraler Ansprechpartner sorge ich vom Aufbau bis ihr in die Nacht tanzt für einen reibungslosen Ablauf eures schönsten Tages.
✨ Bonus-Tipp vom Profi: Wenn ein Gast absagt – keine Panik! Ihr lasst erstmal den Sitzplan an sich so stehen. Ändert sich wirklich nur eine Person an einem Tisch gebt ihr dies einfach vor der Hochzeit dem Service durch. An diesem Tisch wird dann einfach nicht eingedeckt, sondern alles gleichmäßig am Tisch verteilt, sodass es gar nicht auffällt, dass jemand fehlt.